Als Mini-Album zur Tour wird die aktuelle CD der Berliner Dudelsack-Rocker Cultus Ferox angepriesen. Das Cover zeigt Miss East Germany Claudia Rößler als „Flamme des Meeres“, posierend an ostseelichen Gestaden. Ansonsten hat die Schönheit mit der Scheibe nichts zu tun – und umgekehrt. Als Beweis, dass man wirklich vor Ort war und als Hinweis auf das Stück „Bernsteinhexe“ liegen dem Cover ein paar winzige Krümel des ach so edlen Gesteins bei. Damit wären die innovativen Aspekte des Shortplayers (27 min.) auch schon erschöpfend behandelt. Musikalisch hängen die Recken mit Künstlernamen wie Tommy Krawallo oder Briantanus der Einsiedler (klingelt's?), die das Innen-Artwork der Scheibe in martialischer Pose und Gewandung bevölkern, am Kreativ-Tropf von Genregrößen wie In Extremo oder Corvus Corax, ohne sich deren Originalität auch nur auf Rufweite zu nähern. Selbst vor Trance-Techno-Einlagen mit Dudelsackuntermalung schrecken die Berliner nicht zurück. Lediglich ein wenig völlig bedröhntes Probenraumgelaber lässt einen Hauch von Selbstironie durchschimmern. Ansonsten wirkt das Machwerk reichlich uninspiriert – schlimmer noch: man glaubt Cultus Ferox kein Wort.