Der Reggae lebt im Land des Alpenglühens, und warum sollte er es auch nicht tun. Hitpotential wird dem schon dritten Famara-Album von der Plattenfirma nachgesagt. Wenn man dieses über Eingängigkeit und Radiotauglichkeit definiert, wenn man sich den, zugegeben harmlosen Reggaeklang auf Stadtfesten mit Kindern auf den Schultern ihrer Eltern vorstellen kann, dann ist das auch leicht zu unterschreiben. Wer hinhört, nimmt die „Soulful Lady“ unter dem Mangobaum gleich nach wenigen Zeilen wahr, fällt aber auch über akkordeonähnliche Klänge, die für Momente an die Zeiten von Goisernscher Alpinkatzen erinnern – auch wenn letztgenannte natürlich aus dem Nachbarland stammten. Am Ende des Tages bleibt es im besten Sinne populäre Unterhaltungsmusik, der die Sonne aus dem Arsch scheint. Sehr weit weg von Inner Circles „Sweat“ Zeiten ist das nicht, hat mit dem „Radio Hifi Song“ (!) einen amtlichen Riddim-Ohrwurm zu bieten und schlägt durchaus so manchen Purzelbaum, während es zum einen Ohr rein aber zum anderen auch wieder heraus klingt. „Hey din Sound isch eifach hammer, chönti nid läbä ohni din Sound. Piis uf därä Welt!“, sagt einer in Famaras Gästebuch. Es glüht in den Alpen. Zumindest für Augenblicke glauben wir das und empfehlen unseren Schweizer Nachbarn, die Konzerte am Ende des Monats nicht zu verpassen!