Bent heißt die Band, kommt aus dem dreckigen Nottingham und präsentiert uns nostalgisch anmutende „Ariels“. Was die Engel dort zu suchen haben? In erster Linie zumindest sollte man zumindest den Heiligenschein über den Köpfen Nail Tollidays und Simon Mills' erkennen können. Trotz Kritikerlob allerorten verzichteten sie auf ihrem dritten Album auf Starthilfe in Form gut abgehangener und wieder erkennbarer Samples, konzentrierten sich alleine auf eigene Stärken.
Nostalgisch wird es an allen gerundeten Ecken und Kanten. Mitunter fühlt es sich an, als stünde man mittendrin im gemeinen Plattenladen nebenan. Nur sind es vornehmlich die Geister der 80er Jahre, die durch den Raum schweben. Fast gelingt es sogar, die heute fremdartigen Gerüche jener Zeit ein zweites Mal wahrzunehmen. Oder auf Soundteppichen aus einer synthetischen Zeit, in der Klänge und Chöre den Tiefgang einer Keyboardtaste innehatten, zu gehen. Doch treffen auch Malereien à la Cocteau Twins, Portishead, The Polyphonic Spree oder Enya auf 70er Disco-Miniaturen, lyrische Arrangements und eine Idee frühen Mike Oldfield. Mit KlingKlang öffnet sich die Tür zur Straße wieder. Die Sonne scheint schon die ganze Zeit hinein. Traurigkeit ist Bents Sache nicht, nicht mal im eigentlich düsteren Nottingham. Da scheint es überhaupt sehr bunte Vögel zu geben. Ob es am nahen, verwunschen klingenden und geschichtsträchtigen Forest liegt? Vielleicht wäre zumindest damit die Herkunft der „Ariels“ schon mal geklärt… Live zu überprüfen im Herbst dann auch in unseren Breiten bei der sich in Planung befindlichen ausgiebigen Tour.