Anfang September waren sie endlich wieder live bei einem Festival, beim Schlossfeten-Open-Air im schönen Neustadt a. Rbge. zu erleben, nun haben A Colour Cold Black ihr neues Album „Pull It up“ vorgelegt. Erdig, dazu stets hochmelodisch, mit erkennbarer Lust an ihrem Markenzeichen, den mehrstimmigen Satzgesang. Darüber hinaus mit einer bestechenden Sparsamkeit der Arrangements wie weiland Free und Bad Company: so lässt sich der Sound von A Colour Cold Black vielleicht zumindest annähern. Schubladen passen und stehen ACCB allerdings generell schlecht. Zu groß ist die auf dem bereits vierten Langspieler der Hannoveraner gebotene Bandbreite. Der Titelsong hat Grunge-Qualitäten, auf „Autumns Leaves“ erinnert zumindest die Gitarre an Stonerrock, der Chorus aber an Emocore. „Under The Sky“ hätte auch auf „River Runs“ eine gute Figur gemacht. „Centrifuge“ kombiniert eine B52s-Basslinie mit Lautsprecherdurchsagen und breaklastigem Heavy-Rock; „Give It Sense“ macht Sinn durch an The Cure erinnernden Klagegesang über staubigen Stoner-Riffs. „Ambiguous In Amber“ ist sogar verhalten punkig. Vielseitig auch hier: mit „Leere“ ist auch ein deutscher Quotensong, mit „21 Jump Street“ als Hidden Track auch eine rohe Live-Aufnahme dabei. Rundum empfehlenswert, und mit zehn Euronen dazu noch ein Dauertiefpreissonderangebot.