Pinback haben ihr viertes Studioalbum „Summer in Abaddon“ betitelt. Abaddon, das ist der Ort der Verdammnis, die Stätte des Verderbens, die Unterwelt. Eine schöne Antithese für eine Band, die aus dem Sonnenstaat Kalifornien kommt. Das Artwork kommt erwartungsgemäß klaustrophobisch daher. Karge Treppen führen in einen dunklen Keller (ein Verlies?), die düstere Stimmung wird durch Gullys und Gitterstäbe verstärkt. Die elf Stücke von „Summer in Abaddon“ lösen jedoch keineswegs Weltuntergangsstimmung aus. Erneut schrauben sie sich sanft, aber umso nachhaltiger ins Gehör. Getragen werden die melancholischen Indiepop-Miniaturen vom glasklarem, zweistimmigen Gesang von Rob Crow und Armistead Burwell Smith IV. Alles ist zugänglicher, weniger verschachtelt als noch auf den vorherigen Alben, besonders augenfällig bei „Fortress“ und „Bloods On Fire“.
Die besondere Ausstrahlung von Pinback erschließt sich erst live, wovon sich ein begeistertes Publikum auf der letzten Sommer-Tour überzeugen konnte. Denn in der Improvisation überschreiten die auf CD manchmal etwas monoton wirkenden Stücke ihre Grenze. Dabei entstehen nahezu hypnotische Momente. Willkommen in der Unterwelt!