Das hat man ja nicht so wirklich oft, dass nach den ersten Minuten eines Albums sofort Schwaden wie aus einem Dieselmaschinenraum den Raum zu durchziehen scheinen, die Ohren flattern, die Hand sich um ein unglücklicherweise aber nicht vorhandenes Bier schließen will und man in Summe alsbald glaubt, auf einem Livekonzert zu sein. Das aber schaffen Shiga Wire aus dem lieblichen Marburg. Mit erfrischender Raublust hat das Quintett die internationale, heutzutage aber meist zahnlose Alternative-Landschaft gebrandschatzt, verneigt sich vor Seattle, kennt erkennbar auch skandinavischen Schweinerock à la Backyard Gluecifer – und kommt am Ende doch mit meist ihrer ganz eigenen Variante von furztrockenem Stonerrock 'raus. Atemloses Haudrauf („Snafu“, „Committment“) wechselt ab mit monstermagnetischen Hymnen („M.I. 8“), mit Unkategorisierbarem („High On Earth“: Verwehtes Saxofon leitet zu Canned Heat-Riff über), mit Pearl-Jam-Reminiszenzen („Final Endeaver“), Kyuss-artigen Verzerrungsorgien („Urban Life“) und – weil das ja noch fehlte – mit so etwas wie Garagenjazzrock („Along My Way“). „Stoner der auch deiner Freundin gefällt“, dichtet dazu das Labelinfo. Das probiert doch mal aus, am besten live!