Ein sicherer Ort fürwahr. Jimmy Lavelle, gebürtig in San Diego, geht auf die Spurensuche traumhafter Klänge zwischen minimalem Elektronikspiel und sanftem Instrumentalrock. Daran teilzuhaben, gehört derzeit zu einem der schönsten Erlebnisse, wenn man sich an ähnlich märchenhafter Musik, wie sie Sigur Rós und Múm erschaffen, nicht satt hören kann. Und siehe da, die Referenz bewahrheitet sich. Da hat sich Herr Lavelle doch tatsächlich mit Jon Thor Birgisson (Sigur Rós) und Pall Jenkins (Black Heart Procession) angefreundet, einen intuitiven Gefallen an Island gefunden und wurde aufgrund seiner musikalischen Seelenverwandschaft flugs in das Studio von Múm und Sigur Rós geladen. Dort entstand schließlich das wunderschöne Werk voller zarter Töne von Streichern und pochender Elektronika, zaghaften Pianoschlägen und gemütlich gezupfter Gitarrensaiten. Ein hochemotionales Album Leaf, das Ruhe und Kraft ausstrahlt, ohne zu protzen, trägt die Handschrift aller Beteiligten und diese zu Recht stolz zur Schau. Reduziert fast bis zum Stillstand klingen manche Tracks, andere erzählen scheue Geschichten und erwecken allesamt den Eindruck, als könne sich kein Mensch einen besseren Soundtrack für den Herbst vorstellen. Die für September geplante Tour wurde zugunsten der nun anstehenden Support-Gigs für Sophia verschoben. Wer den kleineren Rahmen mag, begebe sich zu den zwei Gigs vor der Sophia-Tour in Berlin (24.10.) und München (25.10), bei dem The Album Leaf zusammen mit Helio Sequence auftreten werden.