Wer sich im Oktober frühzeitig auf ein Juli-Konzert begab, konnte sich die Vorband Nachtwandler zu Gemüte führen. Ein schlauer Schachzug, diese Juli-Support-Tour, um dem selbstgewählten Motto „Musik für Massen“ ein Stück näher zu kommen. Auf ihrem eigenen, nach diesem Leitspruch benannten Label holen die drei jungen Männer („echte Spieler und traurige Poeten“) nun zum nächsten Schlag aus: ihr neues Album „Zurück in den Wald“ erscheint heute und bietet eine massenkompatible Mixtur aus Rap, Pop und Rock. Der Gesang rappt auf Deutsch und hat in seinen Texten streckenweise astreine Schlager-Qualitäten. Eine Platte, die sich also die ganze Familie unter den Weihnachtsbaum legen kann. Denn so hart sind die „New-Metal-Gitarren“, von denen der Infotext spricht, auch wieder nicht, als dass nicht auch Oma ob so manches Herzbrecher-Reims zu Tränen gerührt sein könnte. „Alptraum, ich wache auf und finde Halt kaum…“
