Pulka, so heißt der in Lappland übliche Transportschlitten, und so nennt sich der Berliner Frank Szardenings, wenn er als
Ein-Mann-Projekt malerische Elektronika zum Leben erweckt. „Da“ titelt auch das Debütalbum, der erste Track auf eben diesem, und auf Russisch sagt man „da“ für „ja“. Ein großes Jawohl zum Einstieg in verspielte Klingklangs, die sich nicht scheuen,
warme Töne von Blas- und Saiteninstrumenten sowie Schlagzeugen neben elektronisches Knistern und Knattern zu platzieren. So freundlich und angenehm die eher harmonischen Tracks gleich auf den ersten Blick erscheinen, benötigen sie doch einen ganzen
Moment mehr Aufmerksamkeit, bis man sie ganz und gar ins Herz geschlossen hat. Beim ersten Rendezvous geben sich die fein arrangierten Wohnzimmer-Recordings eher scheu und fallen schnell ins Raster „kenn' ich schon“. Allmählich offenbaren sich aber schmeichelnde Details in Form von eben doch ungewöhnlichen Instrumentenklängen, emotionaler Tiefe und freundlicher
Anhänglichkeit. Pulka hat eben etwas sehr Gemütliches, und daher bedarf es auch ein bisschen mehr dieser Zeit, um sich bei den gewitzten Kompositionen und komplexen Schichten so richtig zu Hause zu fühlen. Dort angekommen finden sich dafür immer wieder neue Elemente, die für kleine Freuden sorgen. Ob das feine Gitarren im Hintergrund sind oder emotionale tiefsinnige
Momente spielt keine Rolle, denn der Fundus an ordentlicher Ausgefuchstheit ist immens und reicht für viele. Für den Kenner facettenreicher Elektronika mit Gefühl steckt in Pulka eine kleine Bereicherung, für den Neuling auf dem Gebiet eröffnet sich damit eventuell ein ganz neuer Horizont. Live wird das ganze auf wenigen Konzerten im Januar dargeboten.