„Seit 20:15 Uhr wird zurückgesungen“ – Wer die Verballhornung eines Goebbelszitats in seine Musik aufnimmt, muss sich der Wirkungen seines Humors und seiner Ironie recht sicher sein. Das können Bäd Influence aus Hamburg allerdings zweifelsohne, wie sie auch gerade zum bereits zweiten Mal auf dem Winternachtstraum-Festival bewiesen haben, wo sie abermals so etwas wie den heimlichen Headliner bzw. Hädliner abgaben. Ihr aktuelles Album „Fe4r“ erscheint unbegreiflicherweise immer noch im Eigenverlag und bietet – auch wenn das so gute, intensive wie lustige Liveerlebnis naturgemäß nicht wiedergegeben oder gar getoppt wird – einen guten Einblick in das, was diese Hanseaten auszeichnet: Knackigen, auf den Punkt gespielten Heavy Metal der fröhlich nach vorne rockenden Sorte mit bisweilen spaßigen, teils auch unpeinlich kritischen Texten (z.B. „Ver-Führer“). Das hebt mit dem Titelstück mit seinen (auch live reproduzierten) gar gruseligen Didgeridoo-Parts an, leitet über das von Death Metal-Growls wie einer süß perlenden Mike Oldfield-Gitarre belebte „Mindfields“ bis hin zum Cure-Cover „Lullaby“ sowie dem für BI wohl als noch am typischsten anzusehenden Power Metal von „Only Money Matters“ oder „Dark Sun“. Die letzte Nummer des Albums nimmt „Invisible Sun“ vom Demo 2001 wieder auf und klingt wie eine köstliche Mischung aus Crashtest Dummies und End Of Green. Keine Angst vor schlechten Einflüssen also, kauft dieses Album (für nur 12 Ocken inkl. Versand) – und vor allem: geht auf die Konzerte!