Letzte Woche waren Dead Meadow mit …And You will Know Us by The Trail Of Dead bei uns auf Tour, und heute erscheint ihr neues Album „Feathers“. Dass Indie-Acts mit psychedelischen Elementen spielen, ist natürlich nichts Außergewöhnliches, auch nicht auf dem Kult-Label Matador Records, auf dem auch Dead Meadow gesignt sind. Aber dass eine Matador-Band so wenig nach Indie, sondern eigentlich nur noch psychedelisch klingt, ist bei einem Pferd aus diesem Stall durchaus verwunderlich und schlägt so manchem Hörer sicher vor den Kopf. So polarisierte die Band aus Washington D.C. auch letzte Woche beim Konzert das Publikum – die Reaktionen wechselten zwischen „Langweilig, braucht seit 30 Jahren keine Sau mehr“ und „Ziemlich abgefahren“. Auch beim Hören des neuen Tonträgers „Feathers“ könnte man meinen, dass Dead Meadow nicht jedem gefallen wollen, sondern eher auf eine kleine eingeschworene Fan-Gemeinde setzen. Bei Dead Meadow läuft die Zeit langsamer, manchmal bleibt sie gar stehen, dann wieder dreht sich die Erde ein bisschen schneller. Dead Meadow spielen ausufernde Stücke, verzichten angenehmerweise auf progressive Gitarren-Soli, der nölende Gesang schwebt aus dem Hintergrund heran, scheint vom Unsinn des Daseins zu erzählen und schwindet wieder dahin. Im Vordergrund sind wahwah-wabbernde Gitarrenläufe, meist versetzt mit schweren Riffs, die dem ganzen einen doomigen Charakter geben. Das klingt ab und an gar nach Black Sabbath und findet seine Bezugspunkte vor allem im Psych-Rock der späten Sechziger und frühen Siebziger à la Led Zeppelin, Jefferson Airplane, Captain Beefheart, früher Pink Floyd – alles noch einmal versetzt mit einer Dosis Benzodiazepin. Dead Meadow machen Musik für Menschen, für die der Tag hauptsächlich daraus besteht, dass die Sonne auf und wieder unter geht, und dessen weitere Ereignisse sich im Kopf abspielen. Die, die sich auf dieses Gefühl einlassen können, werden Dead Meadow lieben. Manch einer, der gerade einem Auftritt von Trail Of Dead entgegenfiebert, mag das dröge finden. Man muss vielleicht die richtigen Drogen dabeihaben.