Da ist er eigen, der Holländer an sich. Gut britisch abgehangen und durchaus trocken rocken, aber mal gar nicht in die „The“-Gemeinde eingereiht. Was können jetzt GEM, was die Libertines und andere nicht auch schon konnten? Ja, nichts natürlich. Aber genau bis dort hin reicht es ja eben locker. Zwischen Aufstehen, Frühstück und Dusche oder auf dem Weg aus der Vorstadt in die City macht sich „Tell me what's new“ ohne Frage besser als alle Nachrichten des beginnenden Tages. Im Internet haben sie sich kennengelernt, der Sage nach das Angebot eines weltumspannenden Musikkonzerns ausgeschlagen, bereits erwähnte Libertines mal eben im Vorbeigehen an die Wand gespielt und sogar das kritische Halderner Publikum nass gerockt. Na bitte! Rockt sich ein wenig erkältet durch elf knackige Kurzminüter, und wenn die Scheibe morgens im Player liegen bleibt, ist der geneigte Konsument doch glatt versucht, den Durchlauf auf dem Rückweg zu wiederholen. Funktioniert, macht Spaß oder um es mit GEM zu sagen: „Eyes open wide, it's all right!“. Dass im Booklet (allerdings etwas lieblos) auf die Bühnenaction verwiesen wird, passt ins Bild. Der Platz für GEM ist der rund um den Mikroständer und bummelige 80 Zentimeter über den Augen der Mädchen. Da ist er laut, der Holländer an sich. Im Juni nun auch auf hiesigen Bühnen ausgiebig zu erleben.