„Pale As Milk“, blass wie Milch, hat Karl Larsson sein erstes Solo-Album genannt. Die Kollegen haben bereits alle ihren Schabernack damit getrieben, von wegen „schon ziemlich blasse Songs, unspektakulär, wer braucht so was eigentlich noch?“. Die Kritik ist nicht ganz unberechtigt: Zu oft klingt Larsson – eigentlich Sänger der schwedischen Emocore-Band Last Days of April – wie Dinosaur Jr. aus dem Jahr 1993, dann wie die alten Death Cab for Cutie oder American Analog Set. Larsson spielt gefälligen Indiepop mit hübschen Melodien. Mit „Found Half, Lost All“ ist ihm aber ein nahezu perfekter Sommerabend-Song gelungen. Und vielleicht sollte man mit dem noch sehr jungen Herrn auch nicht zu hart ins Gericht gehen: Ein gutes Fan-Album, dass hervorragenden Bands huldigt – man hört es allemal lieber als eine völlig „neue“ Heather Nova. Und im Live-Gewand bei den anstehenden Konzerten mag das noch einen ganz eigenen Charme entfalten.