Oberflächlich betrachtet handelt es sich bei Katzes Debüt mit dem irritierenden Titel „Von Hinten“ nur um ein weiteres deutschsprachiges Popalbum. Dass man hier weiter davon entfernt ist, als anfänglich angenommen, zeigen nicht nur die exzentrische Instrumentierung (kein Bass, dafür diverse Tasteninstrumente, Stylofon und Glockenspiel), die Verortung auf dem Hamburger ZickZack-Label und natürlich der Geister scheidende Gesang von Klaus Cornfield. Dieser dürfte vor allem Freunden von Throw That Beat In The Garbage Can! noch im Ohr klingen, der Band, der Cornfield elf Jahre lang vorstand, bevor er die Prioritäten zwischen Mikrofon und Zeichenstift neu abwog und sich mit den „Kranken Comics“ oder „Fou-Fou und Haha“ einen Namen unter Comicfreunden machte. Musikalisch kann man sich bei den Wahlberlinern nicht locker zurücklehnen, schlagen sie doch ihre Haken vom Drei-Akkord-Punk zum süß-säuselnden Popsong und wieder zurück. Kaum zu glauben, dass hinter Katze in Wahrheit keine verklärten Jungspunde, sondern alte Hasen stecken, deren Instrumente aber noch genauso verbeult wie die ersten, auf dem Flohmarkt erstandenen klingen. Und auch die Texte nimmt man ihnen ganz selbstverständlich ab, die – in Cornfields schulbubenhafter Manier vorgetragen – nur so strotzen vor pseudobanalen Weisheiten und Alltagsblüten, egal ob sie nun von freudigen Sprüngen von Hochhäusern, kotigen Briefen oder schlicht dem Geld, dem Ruhm und den Mädchen handeln. Zum Glück und zur Freude aller Felltier-Freunde steht schon im September die Tour zur Platte an. Katze-Auftritten eilt übrigens der Ruf voraus, ihr Publikum immer wieder mit individuellen, liebevollen Inszenierungen zu erfreuen. Von Tänzerinnen im rosa Tutu wird da gemunkelt oder von katzenlastigen Filmloops. Nichts wie hin also!