Das letzte Wort behalten wollen. Immer noch einen draufsetzen. Einer, der plötzlich da war und die Musikwelt schnell in zwei Pole und einige Fragezeichen aufteilte. Was wollte der von uns, und was zur Hölle war die Botschaft? Schnell redete man sich raus, verwies auf Provokationen und „leicht macht er es uns ja auch nicht“. Heute schweben seine „Gespenster“ von 2004 durch jede bessere Indiepop-Party, und sowieso hat es der Sofanachbar mit Alkoholfahne im Wind ja „eh gleich von Beginn an gewusst“. Clever ins Gespräch gebracht, Herr Friebe. „In Hypnose“ ist der zweite, nur marginal dunklere Film betitelt. Deutscher Film? War da nicht auch was? Ja! Zählt aber nicht mehr. Jetzt düstere Visionen im Stil eines Filmplakates aus Zeiten, als Mumien, Monstren und Mutationen den politischen Gegner ausmalten. Beginnt sogar gleich in eben jener Zeit, in der Präsidentenwagen beschossen und Rätsel niemals gelöst wurden („Kennedy“). Jagd nach der Fülle eines entleerten Lebens („Lawinenhund“), aufbrechende Löcher („Still“), fiebrige Augenblicke am „Bungeeseil“, ein neuer Clubgarant („Es hat keinen Namen“). „Luzide Momente“, Schicksale, die dich hinterrücks ereilen und ein knallbuntpeng strahlender „Abend voller Glück“ vibrieren zwischen den Extremen. Friebe vereint all diese in sich strahlende Paranoia zu einem hypnotischen Tango. In einem Film, der an jeder beliebigen Stelle auch plötzlich reißen könnte. Das kann dem einen im minimalistischen Elektroland mitunter zu viel puristischer Wahn sein. Andere erfreuen sich zurecht an all den handgemachten mundgeblasenen Tupfern und suchen die Clubs bei der in dieser Woche beginnenden Herbst-Tour heim.