Zugegeben, bei Kitty Hoff hat man es nicht mit einer neuen Punkrockröhre zu tun, aber aus dem Alter sind Sie ja ohnehin raus. Falls Sie kürzlich, vielleicht sogar ein wenig erschrocken, festgestellt haben, dass Sie beginnen, sich für Country, Bossa Nova oder gar Jazz zu interessieren, so ist das nicht mehr und nicht weniger als musikalisches Erwachsenwerden. Kein
Grund zur Unruhe also. Vielmehr ein Anlass zur Freude, denn ab jetzt werden Sie Platten wie das Debütalbum „Rauschen“ der Berliner Chanteuse Kitty Hoff sicherlich zu schätzen wissen. Kürzlich trat sie noch im Vorprogramm der ohnehin großartigen Coralie Clément auf und hat nach Meinung einiger
Kritiker ebenjene fast an die Wand gespielt. Groß war also die Erwartung an die erste Platte, und man darf erfreut verkünden: Sie ist gelungen.
Ob nun Chanson, Jazzballade oder Csardas, Kitty Hoff und ihre Begleitcombo Forêt Noire jonglieren elegant mit verschiedenen Stilen, bauen geschickt
Samba-, Bossa- und sogar Reggae-Rhythmen in ihre Songs ein, ohne dass das Ganze überladen und unorganisch wirkt. Vielleicht ist es Kitty Hoffs einmalige Stimme, bei der man sich als Zuhörer gern zu Hause fühlt. Man lauscht ihren kleinen Geschichten über kleine Hunde in großen Städten oder über Postpakete und freut sich, dass das Wort Leichtmatrose bei ihr mal nichts mit Guido
Westerwelle zu tun hat. Genießen Sie auf „Rauschen“ zwölf wunderbare Stücke, lehnen Sie sich bei einer Flasche Wein zurück oder gehen Sie sich Frau Hoff doch einfach live ansehen. Vorerst nur zwei Termine in Berlin. Später sicher mehr!