Kid Congo Powers ist ein alter Hase im Geschäft. Er hat den Gun Club mitgegründet, für die Bad Seeds, die Cramps, Die Haut und einige weitere dieses Schlages in die Saiten gehauen und bewegt sich demnach schon eine ganze Weile – und zwar im Gegensatz zu manch anderen derzeit wieder auf der Bühne stehenden alten Haudegen – ohne Unterlass durch den Rock'n'Roll-Underground. Wir sprechen hier vom Rock'n'Roll der Sorte, bei dem Männer Anzüge und schwarze Schnauzbärte tragen und mit ihrem tatsächlich vorhandenen oder per Haarfärbemittel herbeigeführten Latino-Einschlag die Chicks vor den Bühnen um den Finger wickeln wollen. Marke „Coole Backe“ eben. Eine eigentlich in die Jahre gekommene Spezies, die trotzdem nichts an Coolheit eingebüßt hat. Das mit seiner neuen Band The Pink Monkey Birds unlängst veröffentlichte Album „Philosophy and Underwear“ steht deutlich in der 80er-Tradition der Musik, die Kid Congo auch zuvor gemacht hat, und klingt dabei heiß, energetisch, sexy und eben ganz schön cool – und muss, wie der Titel schon vermuten lässt, mit einem Augenzwinkern betrachtet werden. Im lässigen Midtempo treiben die Stücke groovend vor sich hin, es blubbert und quietscht, und man sieht die Pink Monkey Birds förmlich, wie sie sich trällernd von einer Liane zur nächsten schwingen. Hot-Swamp-Urwald-Blues at its best! Im November wird Kid Congo Powers auch in einigen Clubs in unseren Landen die Luftfeuchtigkeit nach oben treiben. Denn hier handelt es sich ganz sicher um eine Live-Granate!