„Es muss nicht immer was passieren. Lass den Tag ein Sofa sein. Setz' dich rein!“ Dann spielt Der Automat eine ganze Weile ganz alleine für dich. Es ist „Dein Tag“, dein Klang, deine Zeile. Vom Deich in das bewegte Wasser geschaut. Das bist du, der sich seltsam deutlich reflektiert. Hanno von Daniels ist einer dieser feinsinnigen Beobachter einer Gegenwart, die aus so vielen Wahrheiten bestehen will und doch stets ein Haus der Lüge nach dem anderen baut. Einer der Beobachter, denen vorne der Wind ins Gesicht bläst und gleichzeitig unter der Jacke ein warmes Luftpolster erzeugt. Der Automat hält den Finger in die salzhaltige Meeresluft und legt ihn dir sogleich in die Wunde. Nicht jedoch ohne das Verbandszeug zu vergessen. Das bringen des Automaten „Systemerweiterungen“ Jens Nickel (Gitarre), Dresel Henningsen (Bass), Shaban Yavuz und Boeni Hahn (Mandoline, Percussion, Tasten) mit. Verschlafen geruhsame Tage, Mädchen zuwinken beim Kaffeetrinken, subtile goldene Zeiten und ein tapferer, kleiner Krebs. Vieles von dem zupft sich herrlich egal und sehr leise durch die Zeit. Laute Independent-Attitüde ist ihre nicht. „Heilpädagogisches Reiten“ zum Beispiel versucht sich viel mehr in der Tradition des famosen Stefan Stoppok. „Ich stelle Fragen und leiste Erste Hilfe“, hat er mal in einem Interview gesagt. Von selbst geht das deswegen noch lange nicht. Hilfe kommt rezeptfrei und für eine faire Gebühr. Besorgen musst du dir das kleine Glück am Ende aber schon selbst, Hörer. Risiken und Nebenwirkungen eingeschlossen. Fragen an Den Automat auch bei den kommenden Auftritten erlaubt. Glauben Sie mir, der freut sich auf fast jede Sprechstunde.