Gleich im ersten Track steht die allgegenwärtige Frage: „Was mache ich eigentlich hier?“ Am Ende von „The Grasshopper and Me“ wissen wir nicht einmal, wie es weitergeht. Vielleicht waren es die unverblümt verspielten Gedankengänge. Umrankt von virtuos mäandernder Klaviatur. Eingefädelt mittels plötzlicher Hingabe. Da fliegt die Idee, und du musst doch nur zugreifen. Franz Kasper mag so einer sein. Nein, er ist es und mag es sein. Wie dein Sitznachbar, der früher in der Schule aus einer Idee implosive Strichzeichnungen gebar. Hier noch ein Detail und da noch mit etwas Verve nachgeholfen. Strukturen bekommt das große Ganze nach und nach in filigraner Kleinarbeit. Die muss umgehend getan werden. Nicht erst, wenn alle anderen bereitstehen. So formen sich die Lieder des Franz K. Dieses Mal eher im Alleingang. Auf den drei bisherigen Werken hatte er die Band einfach komplett ins Studio gestellt. In der Großstadt, wo Indiehölle und Indiehöhle nicht weit voneinander entfernt gebaut stehen. Erstere den Umständen mahnend, letztere der Kreativität. Am Ende nimmt Kasper noch „Nobody told me“ auf. Den John-Lennon-Song. Mittendrin statt nur dabei passt der so gut ins Gefüge, dass es einem ganz komisch wird. Manchmal singt da im Geiste ein gewisser Dylan mit. Vielleicht auch immer noch Ben Folds. Das glaubten wir ja letztes Mal schon. „Ein permanentes Gefühl des Gelingens“ soll die Produktion beflügelt haben. Ein schönes LaLa der Trompeten, Vio- und Mandolinen. Harmoniechaos und immer immer wieder das Piano. Als stünde es auf der Straße. Mittelstreifen. Das Leben vorbeigerauscht. Fortsetzung der Lautmalereien auch im Booklet. Konsequente Fortführung der Bilder von der Schulbank. Schöne Ideen!