Der Moment, als sich die Mundwinkel zu einer schmalen Geraden formen. Kurz vorher presste es sich zwischen den Lippen heraus: „Es ist Indie-Pop“! Das Gesicht gegenüber zeigt sich regungslos in stummer Erwartung. „Per Definition waren auch die Beach Boys independent…!“, kontert es auf gewohnt trockene Weise. Stellt man sich das einmal vor, welchen Hype zum Beispiel „Pet Sounds“ auf Intro.de ausgelöst haben würde, löst einem die Tatsache diebischer Freude alleine fast schon restliches Bronchialsekret. Spinnt man das Motto „Strom & Gitarre“ nun weiter, ist die politisch korrekte Second-Hand-Liegewiese vor der Immergut-Hauptbühne schon gar nicht mehr so weit entfernt davon. Hawaiihemden jedenfalls waren das nicht, die Brian Wilson und Co. da auf dem Albumcover trugen. Wie definiert sich also dieses kleine „Strom & Gitarre“-Festival mit eingebauter Compilation? Ganz in der Tradition von bunter Vielfalt und paarungswilliger Neugierde! Der Subtitel „Let's go away for a while“ schlägt die Brücke. Nimmt uns ungefragt mutig an die Hand auf der Suche nach perfekten und halbfertigen Popmalereien. Wer da mit diesem Mixtape voraus läuft, ist Zuhause-Sänger und Gitarrist Lars Poeck. Exklusives von Monta aus der Post-Miles-Ära, das eigene philosophisch frische „Gehen & Bleiben“, Unveröffentlichtes vom Hund am Strand, die nächste „Girlfriend in a Coma“- Coverversion (Atomic) und Appetithappen aus dem schwedischen „Motown“ (The Legends). Sympathisch versteckt am Ende dürfen auch die niemals erwachsenen Kettcar und Tilman Rossmy noch ran. Live geht das Konzept im Januar auf die Bühnen ausgesuchter Clubs. Die Eintrittspreise hängen niedrig, Mundwinkel hoch und für eklektische Aftershowparties sorgen die besseren Plattenaufleger der Stadt. Und: POP FRONTAL präsentiert!