Wenn eine Band einen Namen trägt, den sich sonst nur Football-Mannschaften auf den Wimpel schreiben, dann ist harter Stoff von und für harte Männer zu erwarten. Die Cougars (zu deutsch: „Puma“/“Berglöwe“) aus Chicago haben ihr Album „Pillow Talk“ im Oktober auf dem (für diese Art von Musik eher ungewöhnlichen) Label Go-Kart veröffentlicht. Denn was uns hier aus den Boxen entgegenschlägt, ist weniger in der Punk-/Hardcore-Ecke angesiedelt, sondern ist – man kommt ja schließlich aus der Stadt, die bereits die göttlichen The Jesus Lizard hervorgebracht hat – eher in Noiserock-Gefilden zu Hause. Passend dazu haben sich die Cougars Steve Albini als Produzenten herangeholt, was natürlich nicht zwangsläufig dazu führen muss, ein musikalisches Meisterwerk auf dem Plattenteller zu haben. Die Cougars machen schön knarzigen Midtempo-Noiserock mit einem schreienden Sänger sowie mit Bläsern und Keyboardeinsätzen, die pointiert Farbe und Abwechslung ins Spiel bringen. Das könnte für den Geschmack eines so manch Abgedrehtes gewohnten Noiserockfans an der einen oder anderen Stelle ein wenig schräger sein, aber macht das Ganze andererseits etwas flotter und eingängiger und setzt einen Gegenpol zum Gitarrengewitter. Das bringt live sicher eine Menge Spaß, die Deutschland-Tour der acht Pumas startet heute. Aber hoffentlich haben sie nicht diese Sängerin dabei, die versucht, dem Song „Shitstorm“ etwas Soul-Power einzuhauchen – das ging dann doch zu weit.
