Das „L“ im Nachnamen könnte auch für „Leidenschaft“ stehen. Doch die Figur „Johnny Liebling“ stammt aus dem cineastischen Fundus. Seele an den Teufel verkaufen und so. Kennt man ja nicht nur von der Filmfigur aus „Angel Heart“, nach der sie sich benannten. Doch mit Nachmittagsprogrammen haben sie es nicht. Spätvorstellung! Es ist Zeit in Leben und Land der fünf Musiker gegangen. Frühaufsteher kennen einen Teil der Band noch unter dem Namen „Lovekrauts“. Doch das geschah unter ganz anderen Regieanweisungen. Da wurde das Schicksal laut hernieder gerockt. Heute stellt man sich mit jazzigen Klängen den Flüchen und der „Pest“, „i(r)onisiert“ so genannte „Goldene Zeiten“ und findet sich bei alledem bis zum Schluss sehr wohl aufrecht an der Bar wieder. Dann quillt Überfluss ebenso aus den Zeilen wie Landungen im trockenen Staub. Wenn sich hier etwas abspielt, dann entweder im Dunkeln oder dem gleißenden Gegenlicht. Musikalisch dagegen bleibt es schummerig über die volle Distanz. Direkt im Schwermut und mit Leichtigkeit über die eigenen Schutthalden der Rückstände diverser Sinneskrisen. Leidenschaft eben. Genüssliches Abfeiern eigener und fremder Unzulänglichkeiten. Piano, Bass und Schlagzeug als unheilvolle, in Zeitlupe schleudernde Allianz. Bukowski und Kinski werden als Reminiszenzen herbeigeholt. Unweigerlich denken wir an „Nighthawks“ und halbleere Gläser. Nachschenken! Live noch intensiver und noch auf Tour bis zum Monatsende!