Auf etwas Gutes zu warten, ist aus der Mode gekommen, dennoch aber goldrichtig: Da wäre zum Beispiel die Geschichte der US-Indie-Rock-Band The Wrens. Gegründet Ende der 80er, mehrere Jahre erfolglos herumvagabundiert, dann erste Achtungserfolge erspielt. Kritiker strecken die Daumen nach oben, alles scheint wunderbar, bis ein böser Plattenboss die Band mit einem Million-Dollar-Deal knebeln will, die Band daraufhin lieber die Hände in die Beine nimmt und sieben Jahre verloren geht, bis ein Neuanfang gelingt. Der heißt „The Meadowlands“, erscheint 2003 (hierzulande erst zwei Jahre später), und plötzlich ergibt alles einen Sinn: Allein auf Songs wie „This Boy Is Exhausted“ oder „She Sends Kisses“ hätte man auch 37 Jahre gewartet: Lieder ohne Verfallsdatum. Es wird geliebt, geschrien, getrauert, gerannt, kurz: Das Leben mit all seinen Widrigkeiten und Wundern auf ein Album geschrieben. Menschen, die mit der Mode gehen, wird das allerdings schwer zu vermitteln sein.