„Das ist auch Musik, die Psychiater ihren Patienten vorspielen, die Angst vor Fahrstühlen haben“, beschreibt es Trini Trimpop treffend. Mit Rüdiger Esch (Die Krupps) und Jörg Hahn unternimmt der Ex-Manager der Toten Hosen eine synthetische Reise mitten zwischen die Zeitgeister der Sechziger Jahre. In der Wahl ihrer Fortbewegungsmittel sind sie flexibel. Die Tanzhalle bebt unter den Hufen berittener Pferde gen Sonnenuntergang, wenn „Losing My Religion“ zum Ennio Morricone-Gedächtnisstein gehauen wird. William S. Burroughs veredelt kurz vorher das Intro, und um die Mischung auch recht krude erscheinen zu lassen, wird Ricky Shane („Ich sprenge alle Ketten“, „Mamy Blue“) für „I Will Survive“ im Cabrio aus dem bundesdeutschen Friedhof der Schlagertiere exhumiert. Klingt dann in etwa, als hätten ein paar drogengetränkte Briten ihn anstelle der obligatorischen Pussy mit dem Titelsong des kommenden Bond-Streifens betraut. Float on! Green Days „Basket Case“ nippt am Cocktailglas, „London Calling“ und „Black Hole Sun“ sind cooler Barjazz in Reinform. Metallicas „Enter Sandman“ wird zum trompetigen Easy Listening und Kraftwerks „Das Model“ nach allen Regeln der orgelnden (Sk)attitüde tiefer gelegt. „Stereo Also Playable Mono“ loungt vom Raumschiff Orion-Tanzdeck durch glühend heißen Wüstensand zurück in den Himmel. Hörte dort nämlich ein gewisser John Lennon Otto Sanders gereifte Rezitation von „Imagine“, täten sich die eingangs erwähnten Fahrstuhltüren sofort zur Synergie gen Erdboden auf. Wenn auch manches an „The Moog Cookbook“ (2003) zu erinnern scheint, dieses Album ist entzückend gottlos in wirklich jeder Hinsicht! Zur Veröffentlichung des Albums „Stereo also playable Mono“ von MakroSoft gibt es eine große Record Release Party am kommenden Donnerstag (16.3.) um 21 Uhr im Berliner Solar (Stresemannstr. 76, 10963 Berlin). Von 22 – 23 Uhr ist das MakroSoft-DJ-Team an den Reglern.