Sie haben ihre ganz eigene Philosophie, Platten zu verkaufen. Im Takt eines ungefähren Jahres erscheinen sie mit jeweils einer EP auf dem Markt. Rasten auf dem Mofa „Mit 70 durch die Ortschaft“ oder waren als „Soulkommando Henning Beer“ gesamtdeutscher Vergangenheit dicht auf der Spur. „Bei Licht betrachtet“ ist also (nach einem frühen Album auf dem Sportfreunde-Label Blickpunkt Pop) nun ihre dritte Arbeit auf Atatak (u.a. Fehlfarben, Andreas Dorau) erschienen. Etwas in den Hintergrund getreten ist der leicht staubige, britische Soulgeschmack (gegründet wurde die RoFo 1997 in Salford, einem Vorort Manchesters) zugunsten von Bastarden aus 70er Jahre-Disko und Wellen der 80er. Klarer Sieger unter den sechs Tracks ist „(Donnerstags in) Mailand“, welcher die Band im Geiste wie Marionetten in einem Roadmovie erscheinen lässt und ganzheitlich geschätzte drei Zentimeter über dem Asphalt schwebt. Mit den unabsehbaren Folgen zeitgenössischer Errungenschaften („Pete, kauf dir nicht dieses Modem!“) oder dem trocknen, funkigen „Ich bin nicht mehr der Mann, der ich niemals war“ bewegen sie sich latent verwirrt unter ihrer eigenen Lichterkugel. Und wenn es auch zu einem richtigen Faustballer wie „Gottes Freundin“ dieses Mal nicht ganz gereicht hat: Die allesamt live erprobten Stücke funktionieren wie eine hypnotisch flackernde Lichtorgel. Sehr Retro, irgendwie bescheiden, ehrlich, gut! Live sowieso! Ab sofort auf Tour!