Man fragt sich langsam, wohin das noch alles führen soll. Mit diesen Engländern: Gerade entsenden sie jeden Monat eine neue Band, die aus knapp 20-Jährigen besteht, die Gitarren spielen, als hätten sie jahrelang nichts anderes gemacht. Die so freigiebig mit Melodien um sich schmeißen, als gäbe es kein Morgen. Zu allem Überfluss sehen sie dann auch noch alle so aus, als würden an ihrer Tür nur Leute klingeln, die gerade müde aber glücklich aus dem Atelier oder vom Shooting kommen. Die Kooks selbst haben sich für ihr Debutalbum „Inside In/Inside Out“ zeitweise in den Abbey Road Studios und dem Studio der Kinks eingenistet. Natürlich hört man das den analogen Aufnahmen an. Und natürlich hat die Band aus Brighton alle wichtigen Alben der 60er inhaliert. Aber man ist schlau genug, sich nicht anzubiedern. „Inside In/Inside Out“ ist schlicht das Album, das man in diesem Frühjahr haben muss. Zu „You Don't Love Me“ will man sich spontan das Ringelshirt vom Leib reißen (lassen), „Sofa Song“ lieben selbst die Nachbarn, die das Stück 12x hintereinander auf voller Lautstärke mitanhören müssen, und spätestens bei „Naive“ wünscht man sich, einmal so einen geilen Akzent wie Sänger Luke Pritchard faken zu können. Sind die nun Indierock, Punk, Reggae, Pop? Alles und nichts davon. Wahrscheinlich zwitschern demnächst auch die aufgetauten Amseln vor'm Fenster die Songs der Kooks. Diese Engländer! Im April live auf der „Visions Spring Break Tour“!