Wer das Debütalbum von „Be Your Own Pet“ durchgehört hat, braucht entweder eine Tasse Tee und eine hohe Dosis Lambchop und Travis – oder ist längst unterwegs in den nächsten Club, weil nicht genug Bier im Haus und das Zimmer zu niedrig zum Pogen ist. Die vier Teenager aus Tennessee, schon jetzt ordentlich durch die Hype-Manege von Dazed & Confused bis Glastonbury Festival gejagt, haben hier 15 hyperaktive, hastige Songs auf 33 1/2 Minuten gepresst. Der Opener „Thresher's Flail“ (ja, das heißt tatsächlich „Dreschflegel“) ist ihre Antrittsmusik: Wenn die ihr Drumset nicht nach dem Konzert zertreten, müsste es eigentlich von selbst in Flammen stehen. Sängerin Jemina Abegg schrillt sich wütend, durstig und erregt durch's Album, die drei Jungs an Schlagzeug, Gitarre und Bass machen ihren Job ähnlich zappelig. Verstärkt wird der Schnell-schnell-laut-laut-Eindruck dadurch, dass die Tracks ganz atemlos ineinander übergehen, einer nach dem anderen wird vom Fünf-Meter-Brett gestoßen. Leise macht die Platte dagegen gar keinen Spaß. Auf Dramaturgie und Songstruktur wird geschissen. Dass das auf Kosten des Wiedererkennungswertes geht, macht hier nichts. In Songs wie „Adventure“ und „October, First Account“ (sozusagen die Ballade des Albums) ist zu hören, dass da noch einiges mehr kommen könnte, wenn „Be Your Own Pet“ zwischendurch mal Luft holen werden und sich ihre Ungeduld verbrannt hat. Bis dahin: Schuhe fest zubinden! Und ab zum Konzert Mitte April! Unerträglich, großartig!