Man hat nicht mehr mit ihnen gerechnet, doch sie sind immer noch da. Zuerst verliert die Band um Ex-Lassie-Singers-Frontfrau Christiane Rösinger aufgrund der Pleite des EFA-Vertriebs die kompletten Einnahmen der letzten Platte, dann
stirbt Namensgeberin Britta Neander während einer Herzoperation. Danach verständliches Schweigen der Band aus Berlin. Neuorientierung. Doch jetzt geht es mit einem neuen Album weiter. Dass der erste Song auf „Das schöne Leben“ schon wieder von einem
depressiven Tag handelt, zeigt nur eines: Britta sind (fast) ganz die Alten. Zum Glück. Das Schlagzeug übernimmt nun Kante-Mitgründer
Sebastian Vogel, ansonsten setzen Britta konsequent ihr Ding fort. Und es ist nicht vermessen, die Texte von Christiane Rösinger als
das Klügste zu bezeichnen, was deutschsprachiger Pop momentan hergibt. Ironisch, kritisch, bissig, aber immer mit liebevollem sozialpädagogischen Impetus erzählen Britta von der Liebe, den Projekten und der Sehnsucht nach Zuhause in den unsicheren Zeiten von Hartz IV. Einen passenderen Soundtrack für städtische Mittdreißiger wird man wohl kaum finden. Live ab April übrigens
auf unseren Bühnen. Man muss eigentlich nicht darauf hinweisen – Pflichttermin!