David Fridlund hat ein Solo-Album aufgenommen, das opulenter instrumentiert auch zu seiner Band David & The Citizens gut passen würde. Und umgekehrt wünscht man sich nach dem Hören von „Amaterasu“, auch einmal die Citizens-Songs so spärlich, im Wesentlichen mit Klavier und Gitarre gebaut, kennenzulernen. Denn Spärlich ist das neue Großartig, auch in diesem Fall. Nummer Drei auf der Platte etwa, „April & May“, ist ein schlicht perfekter Song für vieles und besonders für diese zwei Monate zwischen Schauer und Sonne – der perfekte Übergangssong sozusagen. Das ganze Album ist so, es stimmt für den stillen Abend und den energischen Mittag und begleitet einen rein und raus aus beiden. Hier und da („White Van“, „Satellite“) klingt David Fridlund wie Ben Folds. Auf den meisten Songs haucht und zärtelt seine Freundin Sarah Culler mit und gibt dem Ganzen einen noch intimeren Glanz. Und genau dann, wenn es zu sachte zu werden droht, platzen orchestrale Ausbrüche wie Frühlingsgewitter in „Before it breaks“ und „November“ und lösen sich in Scheppern und Klatschen, Trompete und Piano-Gestampfe auf. Ein wenig Jahrmarkt und Spieluhr ist zu hören, und dann ist da noch die Regentropfengitarre im herzzerreißenden „Then I will miss you“: Entdecke die Schönheiten! David Fridlund ist sechsmal im Lande, und diese sechs Konzerte versprechen zauberhaft zu werden.