Das „unschuldige Freizeitvergnügen“ sorgt für Furore. Vor acht Jahren trafen Dirk von Lowtzow und Thies Mynther sich das erste Mal und spielten Lieder von Leonhard Cohen und John Cale nach. Inspiriert, heiter, ohne innenpolitische Zwänge. Düstere Bibelzitate folgten bald auf „To Damascus“ (2001), und immer war da dieser sympathisch kokettierende deutsche Akzent im Lowtzowschen Englisch. Jetzt programmatisch „Three“. Gibt's nichts zu übersetzen oder gar interpretieren. Prima! Stattdessen setzt in der ersten Sekunde die Plattennadel mit diesem geliebten Wupp auf und öffnet uns die Tür ins Kaminzimmer zu mancher Hörspielerei. „Go and catch a falling star“ klingt es uns sanftmütig ins Ohr. Krähen vor dem Fenster. Fein gewoben wie einst City im legendären „Am Fenster“ und nicht minder verschroben wie der ganz alte Mike Oldfield auf seinen ersten Gehversuchen unter dem Dach einer abgelegenen Villa. So wird dieses Album mehr und mehr verwunschener Garten, zwischen dessen Beeten gelehrt wird, den Hexen zu lauschen. „Far from the Madding Crown“ wird zu einer formidablen Folk Implosion, „Clouds Hill“ besteigt den Berg an den zarten Händen einer Kate Bush, und das mollige „All is Hell“ kommt tickend tüftelnd im Takt einer Spieluhr daher. Am Ende fühlt man sich, und das ist in diesem Fall einzig als Kompliment zu verstehen, fast in den Schlaf gewiegt. „Relax, it's only a Ghost“ kündigt das auch schon ganz zu Beginn an. Solche Geister, wie auf diesem Album gerufen, wollen wir gar nicht wieder loswerden. Auf wenigen Terminen werden in diesen Tage die Geister live gerufen.