Gestern noch beim o2 Music Flash in Köln, demnächst auf diversen Festivals live zu erleben. Die Franzosen von Phoenix haben mit „It's never been like that“ unlängst ihr neuestes Werk in die Läden gestellt. Im Grunde ist die Geschichte ganz einfach und bedarf nicht der wirklichen Nachfrage. Phoenix liefern mit „It's never been like that“ eines dieser Alben ab, die netto gerade mal 36 Minuten Spielzeit benötigen und sich doch danach anfühlen, als habe man eine geschlagen knackige Stunde den wechselnd sonnigen Planeten Erde umrundet. Wer beim neuen Tagesanbruch noch leise flucht, findet im Opener „Napoleon Says“ eine gebündelte Packung aus schrillem Weckruf und Gefühlen, die wie ein Güterzug auf einen zurasen. „Rally“ tanzt dann aber schon recht flockig um den Frühstückstisch. Obstsalatige Frische statt süßem, klebrigem Aufstrich. Poppig verwoben tuckern Phoenix in den Tag. Immer eine Handbreit Stil unterm Kiel. Relativ konzeptlos traf man sich inmitten dezent eingesetzter Keyboards im Osten Berlins (also tatsächlich auf der Seite der aufgehenden Sonne). Dass daraus kein unschlüssiges, fadenloses Album wurde, liegt an Stücken wie dem großartig aufheulenden Pop-Geflecht „Consolation Prizes“ sowie an ihrer unnachahmlichen Art, selbst im wiederkehrenden Stakkato noch unaufdringlich Eier zu zeigen. Ungeschliffen, immer wieder zur rechten Zeit der Aufgeregtheit entkommen. In Melodien verpackt, wie der Single „Long Distance Call“ oder dem darauf folgenden „One Time Too Many“, die ohne Mühe tagelang hängen bleiben werden. Retardierende Schönheit. Leuchtet mal schemenhaft schmal, mal grell in großen Lettern. Dimmen, nicht schalten! Dann einfach mal aufdrehen und springen bitte. Klingt jetzt schon fast wie live. So war das bisher noch nie!