Ob das den jungen Leuten gefällt? Manch gemeiner Indie-Hörer, ob jung oder alt, schaut sicherlich irritiert drein, wenn er sich die Young People zu Ohren führt. Das Album „All At Once“ ist wunderschön und verstörend zugleich. Mal sind die Klänge eingängig, und Katie Eastburns Gesang zielt direkt ins Herz. Dann wieder scheinen Bass, Gitarren und Pianomelodien, Stimme und Beat ziellos nebeneinander herzulaufen. Katie Eastburn, Jeff Silbermann und Jarret Silberman finden die Schönheit in der Reduktion. Manchmal singt Katie nur zu leisen Pianoläufen, dann zum dezent brummenden Bass. Ab und an lassen die drei plötzlich ein Gewitter von Klängen aus dem Äther brechen, das sich so schnell wieder verzieht, wie es gekommen ist. Das hat etwas von Katharsis, klingt nach Suche und nach Menschen, die sich an keinem Ort oder sich einfach überall zu Hause fühlen können. Home is anywhere you hang your head. Dass die drei auch gerne auf unterschiedlichen Wegen über den Globus streifen und ihre Lieder über große Entfernungen hinweg komponieren, passt da gut ins Bild. Vielleicht kommt daher dieses subtile Fremdeln, das die Stücke der Young People durchzieht und diese Musik so besonders macht. Wer sich darauf einlassen kann, dem ist ein berauschendes Erlebnis vergönnt. Live sicher noch intensiver…