Ben Hamilton: s/t - Im Raumschiff getroffen

Ben Hamilton: s/t (Labels / EMI)

Dass Ben(jamin) Hamiltons Album ausgerechnet mit den Bildern eines Reisenden ausgestattet ist, dürfte jedem Zufall entbehren. Zu lange war der Mann Zeit seines noch jungen Lebens selber unterwegs zwischen entfernten Kontinenten und dem alten Europa. Bezeichnender schon, dass die Bilder von diffusen Grenzen, Verboten und Hindernissen zeugen. Textlich bleibt er derweil so weich gezeichnet, als habe Namensvetter David (der mit den jungen Dingern im Nebel) seine Linsen im Spiel. Tiefe Wasser, weite „Wastelands“ und als Krönung schließlich „I met you on a spaceship, travelling in time“ („Radiationnation“). Nun passt letzteres Beispiel eigentlich wie die Faust auf den Türgriff zur Zeitmaschine. Musikalisch wie stimmlich schreitet unser Wanderer zwischen den Welten des Öfteren mal auf ausgetretenen Wegen eines Robbie Robertson von 1987. Zu einer Zeit also, als dieser sein ebenfalls selbst betiteltes erstes Soloalbum einspielte. Das hat natürlich seine tüchtige Portion Sehnsucht nach der Idee, viel Pathos einzusetzen. Hier und da möchte man so den (ebenfalls im Booklet abgelichteten) Notrufschalter betätigen. Dem Treiben zu vieler gestrichener Saiten und Effekte sofortigen Einhalt gebieten. Erzählen kann der Mann die ganze Nacht, keine Frage. Und schöne Lieder schreiben noch dazu. Live jetzt für einige kleine Shows unterwegs. Etwas Reduktion täte der guten Sache da mal gar nicht schlecht.