Egal, welche Nachrichten das Leben zu bieten hat. Klee vermitteln sie sanft und mit der Arschruhe eines späten Sommernachmittages. Irgendwo zwischen „Es ist schon trotz allem gut so!“ und „Mir doch egal!“. Fehler sind nun einmal da, um sie zu begehen. Wenn Sebastian auf der Straße Klee hört, glotzen die Menschen, „als ob man bescheuert wäre oder drogenabhängig“, sagt er! Und? Richtig! Natürlich ist auch ihm das „egal“! Dass Klee jetzt natürlich erst zu fünft ein vollständiges Blatt ergeben, gereicht dem geräumig produzierten Ton zu mancherlei Ehre. „Zwischen Himmel und Erde“ verspricht zwar erheblich mehr Mystik, als es am Schluss halten kann. Doch Poesie („Mit deinen Augen“) und Pathos („Am Ende der Liebe“) umgarnen sich fortwährend, als gelte es, dem kommenden Herbst bereits jetzt ein sonniges Kleid zu verpassen. Warum man in der Presseinfo ausgerechnet Bowie und Lennon zitiert, wo harmloser Pop regiert, mag befremdlich bleiben. Letztlich tut man ihnen auch keinen Gefallen damit. Klee, die selbst einst britische Populärmusik als Käufer mit in die Charts hievten, kratzen trunken im verbliebenen Vinyl derer selbst. Liest man sich derweil ein wenig weiter durch das Klee-Gästebuch, liegt temporär die Befürchtung nahe, dass einige Konzerte der kommenden Tour vor lauter Traumduselei ihrer Fans ein ziemlich hypnotisches Ereignis werden könnten. Indes haben die „Kleeblätter“ (wie sie von einigen Fans fast zärtlich genannt werden) sich mit ihrer Hymne „Der größte Moment“ beinahe selbst ein Denkmal gebaut. Wenn auch gleich darauf das etwas zu doll aufgetragene „Bis an den Rand der Klippen“ folgt. Zwischen beliebt und beliebig passt manchmal halt nur die Breite eines Grashalmes auf der Sommerwiese. Dass zwischen „Himmel und Erde“ manchmal unberechenbare Winde wehen, wissen Klee auch. Zweimal Fünf Mark ins Phrasenschwein. Für die Tour im Frühherbst möchte man ihnen aber schon den richtigen Auftrieb gönnen.