Wir erinnern uns an diese kleinen bunten Plastikklötzchen zurück. An guten Tagen steckten sie ineinander, als könne nichts auf der Welt an ihnen rütteln. In schlechteren Zeiten scheiterte schon die Suche nach dem passgenauen nächsten Stück in der großen Tonne ziemlich individueller Modelle. ClickClickDecker! Nichts spiegelte unsere jeweilige Verfassung besser wieder als damals dieses „Lego“. Von solchen und ähnlichen Stimmungen singt Kevin Hamann. Besser bekannt seit längerem schon unter seinem tönenden Künstlernamen. Einer, der nicht lange feilt und tüftelt. Einer, der eben jener Passgenauigkeit vertraut und auf kleineres Ganzes baut, statt sich an komplexesten Anordnungen zu versuchen. Nimmt man sich für den „aufgeschwemmten Seelenkater“ Zeit, entsteht meist gebremster Songwriter-Pop, von dem dieses Land durchaus schon einigen hat. Geordnete Rückzüge, Stimmungen wie diese, wenn der Taxifahrer eigentlich nur Lenkrad und Fresse halten soll. Daraus Kraft sammeln und wieder angreifen. Nicht ganz zufällig klingt dieser geballte Starrsinn hier („Wenn man alles verliert“) oder da („Sozialer Brennpunkt ich“) schon nach offenbaren Vorbildern aus dem großen Hamburger Hotel. Bleibt mitunter ähnlich ambivalent zwischen redseliger Beobachtungsgabe und der Flucht in den nächsten Nachtbus. Viele dieser (Song-)Konstrukte bleiben gleich beim ersten Versuch gerade stehen. Andere wackeln spürbar auf etwas schrägem Boden („Niemand tanzt so kacke wie ich…“). Mitbauen auf der bevorstehenden Tour!