„Die Stadt war voll von Nationalmannschafts-Trainingsanzügen. Es war die Hölle mit dem Bus zu fahr'n. An solchen Tagen ist es trotz allem gut, einen Ort zu haben, an dem der Rock'n'Roll niemals sterben wird.“ Was klingt wie aus dem Sommer, als alle Welt zu Gast im Kartoffelland war, stammt vom 2001 erschienenen Album „These Rooms Are Made For Waiting“ der Hamburger Gruppe Sport. Heute, fünf Jahre und eine WM später, hat sich die Band um Felix Müller (Gitarre & Gesang, sonst noch bei Kante), Christian Smukal (Bass, ansonsten noch Künnecke & Smukal) und Martin Boeters (Schlagzeug & ansonsten noch FC St. Pauli) angeschickt, einen Nachfolger in die Plattenläden zu bringen, mit dem zwar kaum einer rechnete, der aber einschlagen wird, wie das 4:2 von Frings gegen Costa Rica. Bombe! Unhaltbar!
Mit „Aufstieg und Fall der Gruppe Sport“ hat das Trio eine kleines Juwel erschaffen, das mit zunehmender Zeit immer heller zu strahlen vermag. Ob donnernd einschlagender Rocksong („Newton“), fragile Popperle („Meine Hölle“) oder radiotauglicher Indie-Hit („Satelliten“) – diese Herren verstehen ihr Handwerk, wissen Ohrwürmer zu kreieren die – inhaltlich stark referenzierend, reflektiert und niemals banal – soundtechnisch unüberhörbar auf 90er Indierock im Stil von Pavement, Dinosaur Jr., Chavez oder Modest Mouse verweisen. Musik zum Selbstzweck also, Spielwiese der eigenen Kreativität statt uniformierter Trikot-Musik. Denn „es sind nicht die Millionen, es geht hier um Obsession“ (Newton). Im September übrigens mit Kante auf großer Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Aufstieg garantiert!