Das fängt ja schon bei der Aussprache an. Windet man sich so durch. Nur den Mund nicht zu weit öffnen, wenig die Lippen bewegen und skandinavisch gebildet tun. Eher bekannt ist da sicher schon, dass „Under Byen“ das imaginäre Kellergewölbe einer beliebigen Stadt meint. Sängerin Sennenvaldt gibt maximale Elfe und mystisch verhuschte Interpretin in einer Person. Wer schon auf den bisherigen Alben deren eigenwilligen Gesangsstil nicht eben einfach zu verfolgen fand, sei nachdrücklich vor der beinahe hypnotisierenden Wirkung ihrer Konzerte gewarnt. Schon die Muster im Artwork zu „Samme Stof Som Stof“ hinterlassen beim folgenden Blick auf eine leere Fläche ganz schön viele wirre fluktuierende Pünktchen. Wieder finden Under Byen eine ganze Menge Dinge, mit denen sich Töne und Laute erzeugen lassen. Wieder scheren sie sich selbstbewusst einen nordisch feuchten Dreck um feste Songstrukturen. Wie gleichermaßen um den ewigen Björk-Vergleich, der indes für ihre Kreativität sehr wohl gelten mag. Kunstvoll verwebt sich ihre Kammermusik zu einer Performance. Aus neugierigem Ausprobieren auf nativem Grund und mal filigraner, dort grober Handarbeit. Hier Jazzkeller, dort schattiger Jahrmarkt. Am Ende ein Teppich voller gewollter Flusen. „Samme Stof Som Stof“ („Gleicher Stoff wie Stoff“)- für so manchen ein Fragezeichen. Für alle anderen ein Rausch! Live nicht zu verpassen!