„Thank You For Travelling With Olli Schulz!“ Besteht das Leben nicht aus aneinander gereihten Stationen, Abfahrts- und Ankunftszeiten? Aus Raucherabteilen, Bordbistros und eingebauten Verspätungen? Menschen, die im allerletzten Moment noch auf den anfahrenden Zug springen wollen? Ohne Platzkarte natürlich. „Thank You for Travelling with Deutsche Bahn“ oder einfacher gesagt „Herzlich Willkommen in meinem Leben!“. Frei nach dem sich selbst hinterfragenden Motto „Alle Menschen haben Geschichten, doch keiner holt sie ab?“ greift der Schulz unter den deutschen Songschreibern wieder wahllos mitten in die wartende Menge. Stolpert sprintend in „Wenn die Music nicht so laut wär'“, so dass sich der Vordermann fragend umschaut. Elektrischen Fahrstrom benötigt „Keiner hier bewegt sich“. Geschichte verhinderter Posträuber, deren Ende still am Boden verblutend einfriert. Freien Flug über den Gleisen dagegen nimmt ein „Unsichtbarer Vogel“ auf, während fast tragikomisch anmutende Streicher gleich mehrere Brücken über den Wert des Lebens schlagen. Was auch geschieht. Die Fahrkarte, um in „Warten auf den Bumerang“ anzukommen, führt uns von „Leidenschaft“ nach „Kraft“. Hin und zurück. Mutig in der Tanz-Lounge („Was macht man bloß mit diesem Jungen“). Vorbei an scheuen Tieren, Tuba, Tralala („Kleine Meise, großes Herz“). Umgestiegen in den Nachtzug am Puffer der therapeutischen Zugmaschine. „Ich denke nicht mehr oft an dich, weil ich das nicht mehr will!“ Na, bitte! Es geht doch! Zweigleisige Philosophie oder einzige weise Konsequenz des letzten Biers, welches da frühmorgens am S-Bahnsteig bitter durch den Hals läuft? Was bleibt? Eine veritable, musikalische Städtereise mit Lokführer Schulz, vielen Inseln, noch mehr Bergen und dem Hund Marie. Demnächst in den Wartesälen dieses Landes.