„Nimm mein Mixtape, Babe!“ Digitales Herzberühren. Fast wie früher, als noch das schmale dunkle Band über die helle BASF-C-90-Spule lief. Irgendwann lag man fast neben dem Kassettenrecorder. Die Augen waren schmale Schlitze und auf das kleine, immer schneller sich drehende Rädchen gerichtet. Passt der letzte Track noch vollständig in die Fünfundvierzig plus X Minuten? Oder kracht das musikalische Ende mittendrin wie vehement gleich in die nüchtern selbst auslösende Stop-Taste? Melodien werden zu homöopathischen Kügelchen für die Seele. Zwischen aufgeregtem Magengurgeln und muffigem Abgang. Kompiliert von Zuhause-Sänger Lars Poeck. Einer also, der Strom durch die Gitarren jagt und dabei doch jedes erdenkliche Fingerspitzengefühl bewahrt. Da kommen Katze weder auf Samt noch sauberen Pfoten daher („Bei mir wird immer alles schmutzig“), zeigen Clayton Farlow hymnisch zweisprachig deine „Perspektive“ auf. Es bringen Tent den Soundtrack („Do something“) zum „Du gehst besser jetzt“ in der Küche der WG. Sumo leuchten hell in „Wer macht das Licht aus“, die Acid House Kings klatschen in die Hände und sagen Yeah, bis Tobacco mit „What would you like…“ den ultimativen starken Tobak zur eigenen Vergangenheitsbewätigung ins Papier streuen. Man könnte das jetzt endlos fortführen. Der rote Faden besteht daraus, dass es ihn eigentlich nicht gibt. 21 Tracks lang insgesamt. Mit den Loveninjas, Katze, Tent, Kajak und Sternbuschweg steht im Januar die Tour ins Haus. Das Mixtape live! Mitdrehen, bitte!