Dieses Album altmodisch zu nennen, ist alles andere als eine Abwertung. Denn die beiden Walkabouts-Köpfe Chris Eckman und Carla Torgerson, die hier erneut als Duo auftreten, wissen schlicht, wie Songwriting funktioniert: Fast beiläufig agieren die beiden Folkveteranen auf „Fly High Brave Dreamers“. Traumwandlerisch bewegen sie sich durch die zumeist ruhigen Stücke, harmonieren ohne einzulullen. Der Gesang – die samtene Torgerson übernimmt die eine Hälfte, der kehlige, trockene Eckman die zweite Hälfte – wirkt auf beinahe erschreckende Weise stimmig. Die besten Songs: Das erste Stück „At The Twilight's Last Gleaming“, in dem Torgerson neben Glockenspiel und Streichern einen zartbitteren Abgesang auf leichte Liebe singt, das wunderbare „Whatever It Takes“, das mit den Worten „God Is Such A Mess!“ eine lange überfällige Feststellung macht, sowie das in diesem leisen und leichten Umfeld mit seinen aufgedrehten Gitarren beinahe ruppige „Raise Your Hands“. Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss – nicht ganz. „There Are Some Questions, You Shouldn't Ask“. Oder wie Eckman im Interview sagt: „Es geht darum, Gründe zu finden, morgens aufzustehen, obwohl nicht alles so ist, wie es sein sollte.“ Gründe, Chris & Carla bei einem ihrer Konzerte zu besuchen, sollten nunmehr reichlich vorhanden sein.