Guten Morgen, die Tagesschau! Hatte Ichjetzttäglichs Debüt „Stilfragen“ noch eher die verschlafene Unklarheit eines frühen Morgens vor der Körperpflege, ist jetzt die Zeit nach dem Frühstück gekommen. Kennt jeder. Tür raus, Bäcker links, Tüte kurz vorm Platzen, Tür rein, Eierkocher, Kaffee, fertig! S-Bahn Haltestelle „Allee Sorgenlos“. Dort wo bereits die ersten Kameras stehen, welche im Auftakt „Yeah“ Pate für die semi-böse multimediale Welt stehen. Auf dem Weg durch die Stadt immer mal wieder vor Schaufenster gestellt. Liegt ja auch im Magen. Die Politik, das Frühstück, die Gefühle vom Telefonat eben. Irgendwas ist ja „Immer“. Auch wenn die Vier ihre Fühler in alle vorhandenen Himmelsrichtungen strecken. Grund, die Köpfe hängen zu lassen, gibt es kaum einen. Unfair behandelt fällt weich in den nächsten Dornenbusch. Filigran arrangiert. Weise ausdiskutiert und doch so gar nicht verkopft kommen Ichjetzttäglich daher. „Plankton treibt entgegen der Schwere“ im schwebenden, doppelbödigen deutschen Indiepop („Grund“). Auch sonst lassen sie sich in ihrer ausgefeilten Poesie nicht lumpen. Bleiben dabei aber oft diesseits aller schon X-fach gehörten Klischees. Beißen, Kratzen und Schreien können sie nebst aller Empathie ganz „Schmerzfrei“ auch sehr gut. Kneift diesen jungen Menschen in die Brüste! „Verlasst euch nicht darauf, dass es nächstes Jahr wieder Schokoladeneier gibt!“ Bitte seht ihnen diese sympathische Verwirrness nach, Hörer! Am Ende lassen sich Lutz, Mark, Thomas und Jonas sogar noch beim Abwaschen zuhören („Sag Bescheid“), bis die finnische Nachbarin kommt. Ich jetzt alltäglich? Guten Abend, die Tagesthemen! Releasekonzert in der Hamburger Prinzenbar am 24. Februar. Beste Nachricht heute: Tour folgt!