Ja nanu, was haben wir denn da? Noch so eine Band aus dem gehaltvollen 2005er-Jahrgang, die nun mit ihrem Zweitwerk den Beweis anzutreten hat, ob sie tatsächlich was taugt oder als Eintagsfliege bald die selbige machen muss. Kasabian und The Killers enttäuschten mit ihrem Zweitling zwar tendenziell, dürfen aber auf vielfachen Wunsch bleiben, Maximo Park lassen sich noch ein wenig Zeit und überlassen derweil die in alle Himmelsrichtungen funkelnde Krone den vier Jungs von Bloc Party. Jetzt also die Kaiser Chiefs. Können die Mobfathers den an sie gesetzten Ansprüchen gerecht werden? Eigentlich erübrigt sich die Frage ja. Denn wer ein bisschen aufgepasst und das Quintett aus Leeds live erlebt hat, der wusste aufgrund der dort vor hüpfendem Publikum getesteten Neuheiten schon ansatzweise, was ihn erwartet. Eine gelungene Fortsetzung von „Employment“ nämlich. Zwar ohne die anstachelnden „Ohhhhs“ oder ein gagaistisches „Nanananana“, dafür aber mit vielen bunten Ein- und Zweisilbern, die das Mitsingen und –gröhlen weiterhin sehr einfach und unausweichlich gestalten. „Ruby“, die erste Singleauskopplung, steht dabei stellvertretend für sämtliche Attribute, die „Yours Truly, Angry Mob“ charakterisieren: Ohrwurm. Extrem tanzbar. Ausgestattet mit einem simpel gestrickten Refrain, der automatisch zum Mitsingen verleitet und die Arme wie von unsichtbarer Hand gezogen in die Höhe steigen lässt. Dabei aber weniger hysterisch in der Machart als die zwei Jahre älteren Songgeschwister vom Debütalbum. Fast wäre man verleitet, von einer vergleichsweise ruhigeren Gangart zu reden. Was dann ja ganz gern mit einer schleichenden Adoleszenz gleichgesetzt wird. Aber das wäre definitiv zu viel des Guten. So weit sind die Kaiser Chiefs noch nicht. Wollen sie auch gar nicht sein. Und müssen sie auch nicht. Noch nicht. Live in diesem Sommer bislang für Rock am Ring und Rock am Park bestätigt.