Interessanter als die Information, dass Little Man Tate sich nach einem Jodie Foster-Film benannt und bereits mit 12 den ersten Auftritt in einer Kirche vergurkt haben, dürfte sein, dass Sheffield – die Heimatstadt der Band – eine Partnerschaft mit ausgerechnet Bochum verbindet. Mal sehen: Wir können bieten: Ex-Haarsträhne und Neo-Übermensch Grönemeyer, Schnarchnase Hans-Werner Olm und Peter-ich-gucke-auf-allen-meinen-Buchcovern-gleich-doof-aus-der-Wäsche-Scholl-Latour. Die Briten haben: The Human League, Jarvis Cocker und die Arctic Monkeys. Trotz haushoher Überlegenheit also ist das Debut von Little Man Tate „About What You Know“ nicht das Album geworden, für das man wichtige Arbeiten liegen lässt und spontan beschließt, sein Leben umzukrempeln. Sicher: „Man I Hate Your Band“, „Sexy in Latin“ oder „Little Big Man“ sind großartige Tanzflächenklopper mit exakt der richtigen Mischung aus Brit Pop, Punk-Gitarren und vernöltem British-Accent-Gesang. Aber der Rest schrubbelt belanglos vor sich hin. Natürlich gibt es weitaus schlechtere Vorbilder als die Libertines und die Sex Pistols – wenn Little Man Tate auf ihrem nächsten Album aber auch wieder größtenteils über Unterhosen, flotte Dreier und Partys singen, könnte es sein, dass wir erst mal „zu beschäftigt“ sind, um uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Doch wer weiß? Vielleicht haben sie einen live ja zwischenzeitlich umgeblasen wie der Wolf das Haus der drei kleinen Schweinchen.