Obwohl Logh ihre Heimat im (der gängigen Meinung nach) eher fröhlichen Schweden haben. Obwohl Logh ihr Album „North“ mit der melancholischen neuen Hoffnung auf Besserung unter den ausgeschalteten Lichtern einer exzessiven Partynacht beenden. Und ebenso obwohl Logh auf Fotos auch schon mal wie Lichtgestalten auf glattem Parkett wirken. All das wird keinen Deut daran ändern, dass dieser Schweden-Sechser wohl auf immer genau dann seine besten Momente haben wird, wenn die laut kreischenden Sommerjungs von den Wiesen gegangen sind. Mit allerlei Wucht, Wut und Pathos hatten sie es in der Vergangenheit versucht. Jetzt nehmen sie sich die Freiheit, auch einfach mal jedwedes Schlagwerk außen vor zu lassen und einer sehr spartanischen Instrumentierung zu vertrauen. Manchmal, wie in „The Invitation“, bricht dann aber schon eine Welle voller Melancholie mitten hinein in die Stille. Manchmal erscheint einem „North“ irgendwo am weiten wolkenlosen Himmel, mit leicht böiger Selbstironie. „Death to my Hometown“ könnte einer dieser Momente sein, in denen auf subtile Art und Weise Abrechnung betrieben wird. Leise ist das bessere Laut. Keine wirklich neue, aber immer wieder wirksame Erkenntnis. Dass Logh ihrem Album eine Ansichtskarte beilegen, auf welcher ein Hundeschlitten hinter eisigen Iglus in den bitterkalten Sonnenuntergang zieht. Dass sie selbiges Motiv mit den Worten „Greetings from the Home of Logh“ überschreiben. Dass Logh sich damit herzhaft augenzwinkernd selbst ein wenig auf die Schippe nehmen, und uns alle gleich mit. All das macht „North“ zu einem erfrischend natürlichen Hörerlebnis. Aufgetaut und live bei uns ab Ende April!