Deutlicher könnte der Hinweis der Pressedame ihres rührigen Labels Hazelwood kaum ausfallen: „Schaut euch doch mal Puts Maries lustige Abenteuer im Internet an!“ Für Momente zerrt es mich in dunkelste TV-Zeiten zurück, als „Die Schweizer Familie Robinson“ ihr serielles Unwesen trieb. Gesagt, getan. Rote Punkte auf schwarzer Europakarte. Weit herum um ihre beschaulich schneebedeckte Bieler Heimat. Hinter jedem einzelnen ein mehr oder weniger wildes, folkloristisches Lebensgefühl. Postkartenromantik bildet eine Schnittmenge mit vielen Menschen um einen einzigen Kochtopf. „Die Welt zu Gast bei Puts Marie“ oder anders herum. In alle Himmelsrichtungen hat es ihr Bandbus hinaus geschafft aus den Bergen. Kinder werden gezeugt und konsequent zu Ende gedacht. Exzesse pflastern ihre Wege zwischen kleinen und mittleren Konzerthallen. Mundpropaganda kann oft mehr als moderne Kommunikationswege. Liveband also durch und durch. Essenzen aus Naturkräutern gepaart mit Nachtschattenwachstum und urbanem Dreck. Vielleicht liegen noch alte Violent Femmes-Musikkassetten im Bus. Oder M. Walking on the Water-Tapes. Wer früher mal die Levellers mochte, heute auf Gogol Bordello-Konzerten in der ersten Reihe steht. Wer Jazz als Stilmittel akzeptiert und sich gerne inklusive Punk(t) und Komma durch musikalische Kosmen prügelt, hört „Dandy Riot“ vorzugsweise auf der Fahrt vom Hier ins Da. Irgendwo dazwischen treffen wir Puts Marie im Kreis von Freunden. Ganz sicher aber auch auf einem der bevorstehenden Tourtermine.