Vom Albumtitel „Let's Build A Fire“ erstmal auf ein knisterndes (!) Grammophon zu verweisen, ist aller Ehren werter Einstieg. Respektlos nach etwas antiker Unterhaltung dann zwar der Bruch ins Heute über hineinbrechende Bläserwellen. Doch gleichzeitig ein Intro, wie es auf der Bühne nicht hätte besser funktionieren können. Sinn für Dynamik deutlich vorhanden. Wäre ja jetzt auch leicht, diesen kräftigen Topf Indiepop mal so richtig nach Plus und Minus durchzurühren. Doch schnell festgestellt, dass sich das „Minus“ beinahe vollständig auf ihren sympathischen Hang zur Reduktion einkreisen lässt. „Summer Dress“ oder die Singleauskopplung „Steal the Blueprints“ zum Beispiel hätten andere vielleicht dem nächsten preiswerten Orchester vor die Taktstöcke geworfen. Nicht hier. Nicht jetzt. Stattdessen lyrisch und feinsinnig bis ins Glockenspiel oder über die gesamte Breite des Piano. Elementarteilchen aus Behutsamkeit und durchgehend melancholischer Wut. Folkloristisch versöhnlich („Profession“), als eben noch „Ignoring all the Detours“ in logischer Eruption endete. Lustig, dass Versus-Gitarrist James Baluyut für all das gleich noch seinen Sänger Patrick Ramos mit ins Boot nahm. Ein Seitenprojekt ist „Let's Build A Fire“. Eines, dessen Schritte tatsächlich nicht in gleichförmiger Weise geradeaus marschieren. Viel zu vertaktet und vertrackt kommen dazu die meisten Arrangements daher. Ohne Effekthascherei erzeugen die New Yorker nicht zuletzt damit ein gerütteltes Plus an Interesse. Daumen hoch! Und präsentiert von POP FRONTAL ab nächster Woche auf Tour!