Wenn Jupiter Jones-Frontmann Nicholas Müller auf der Bühne steht und Ansagen macht, versteht man ihn nur, wenn man ganz genau zuhört und der Nebenmann mal die Klappe hält. Er nuschelt schüchtern und leise. Es ist zu spüren, wie er sich freut, wenn er wieder singen darf. Das tut er dann klar, deutlich und meist auch laut. Das ist immer wieder schön zu sehen und zu hören. Jupiter Jones nämlich sind eine tolle Band, die sich besonders mit ihrem Album „Raum um Raum“ gekonnt zwischen Muff Potter und Kettcar platziert hat und eigentlich nur auf den Durchbruch hätte warten müssen. Doch dann mischte sich das Musik-Business ein, was Gitarrist Sascha in einem Interview mit den Kollegen von Crazewire.de so beschreibt: „Leider können wir da aufgrund von eventuell ausstehenden Gerichtsverhandlungen noch nicht allzu viel zu sagen. Wir hatten 2006 ein ganz schlimmes Jahr. Es gab bei uns einige sehr schlimme persönliche Schicksalsschläge. Dadurch waren wir nicht immer mit dem Kopf dabei, was die Planungen für die Band anging. Wir haben uns dann zuviel auf Geschäftspartner in unserem Umfeld verlassen und das hat sich dann als großer Fehler erwiesen. Es gab lange Verhandlungen mit unserem alten Label, weil wir aus deren Vertrag raus wollten. Zum anderen gab es sehr lange und nervende Verhandlungen mit anderen Labels. Deswegen hat sich dann auch die Veröffentlichung der Platte immer weiter nach hinten verschoben. Letztendlich haben wir uns dann aber doch dafür entschieden, die Platte auf unserem eigenen Label Mathildas und Titus Tonträger zu veröffentlichen.“ Nun scheinz das Gröbste also überstanden, die Platte ist fertig und ja, natürlich ist sie gut. Aber gleichzeitig irgendwie auch enttäuschend. Natürlich sind die Texte noch immer so gut, dass man sie zwingend nachlesen möchte und muss, und wer Titel wie „Wir sind ja schließlich nicht Metallica“ oder „Luft malen und Wunder erklären“ im Programm hat, muss einfach ein Poet sein. Doch musikalisch war das Debüt einfach deutlich besser. Das Quartett nämlich hat deutlich an Rotz und Wucht verloren und präsentiert sich überraschend zahm. Die meisten Songs plätschern im Midtempo mit zu wenig Kraft daher, und selbst die mal wieder herrlichen Melodien machen diesen Umstand nicht wett. Mehr Kuschelrock, weniger Charme. Mehr Kettcar, weniger Muff Potter. Manche mögen das, manche nicht so. Alle sollten sich die Band auf der Bühne ansehen. Da gibt es nicht nur frühere Nummern, sondern auch Nicholas Müller. Schüchternd nuschelnd natürlich …