Bei den bisherigen Alben der Queens Of The Stone Age war es in der Regel so, dass man sie gleich toll fand. Bei „Era Vulgaris“ verhält sich das etwas anders. Denn Josh Homme dreht auf diesem Silberling ein wenig ab und bietet uns Songs an, die man nicht wirklich einschätzen kann. Man möchte daher gar nicht wissen, welche Drogen sich der Mann diesmal zusammen mit seinen Mitstreitern Troy Van Leeuwen und Joey Castillo, seinem Produzenten Chris Goss und seinen Gästen (Mark Lanegan, Julian Casablancas von den Strokes) reingepfiffen hat. Kein bisheriges Queens-Album klingt so verwirrt, überraschend und zeitweise auch kompliziert wie dieses. Doch natürlich kann man es auch andersherum sehen: Homme macht mal wieder, was er will. Er lässt keine Zwänge zu, er tobt sich aus, und wer da nicht mitkommt oder das nicht kapiert, der hat eben Pech gehabt. Fakt ist nur, dass wir es hier mit dem wohl abwechlsungsreichsten Album der Queens Of The Stone Age zu tun haben. Auf der einen Seite gibt es natürlich weiterhin diese typischen Tracks wie „3's & 7's“ oder das ruhige „Into The Hollow“, in die sich jeder Fan sofort verlieben wird. Doch auf der anderen Seite gibt es eben auch Songs wie „I'm Designer“, das ungemein krank und verstörend beginnt und in der Mitte plötzlich mit einer Foo Fighters-Melodie überrascht. Auch „Misfit Love“ kann sich nicht zwischen Pop und Lärm entscheiden, mit „Make It Wit Chu“ wird dann plötzlich psychedelisch geknutscht, und der Name von „Battery Acid“ spricht bereits für sich. Anfangs sind diese Sounds voller Lärm, Chaos, Harmonie und Heiterkeit nicht ganz einfach zu verstehen, mit jedem Hördurchlauf aber klären sie sich immer weiter auf. Mit der Zeit meint man tatsächlich zu verstehen, was hier passiert – auch wenn das vermutlich nicht der Fall ist. Auf die in Kürze über die Bühne gehenden Live-Darbietungen jedoch darf man ganz sicher gespannt sein …