Musikredakteure suchen schon mitunter eigenartige Umschreibungen. Da ist dann von mäandernden Flüssen die Rede. Von Wiesen, Feldern und Überholspuren. Alles bereits verwendet, gelesen und oft für gezwungen komisch befunden. Zehn Meter Feldweg fordern es geradewegs (!) heraus, am Bild zu haften. Dass auch gleich der querliegende Opener „Wir kriechen zwischen euren Wurzeln“ weder am Humor noch an zartbitterer Passgenauigkeit spart, setzt erste Akzente. Spätetens nach den ersten zehn Minuten deutschmalerischen Indie Pop Rocks wird ohnehin eines klar: Dass es sich vortrefflich ausschaukelt zwischen melancholischen Malereien, Düsternis à la Felsenheimer, der Suche nach dem Strom („Wo ist eigentlich die Elbe?“) oder dem einfach gestrickten, perfekten Paar. Zehn Meter Feldweg treiben schon seit sieben Jahren als komplette Band in Hamburg zarte Blüten. Ihre „Phantomkraft“ wirbelt meist staubtrocken. Am Rande solch ehrenwerter musikalischen Gesellschafter wie Blumfeld oder den Tocotronicern. In der Heimat Hamburg steht nun auch die Release-Party von Zehn Meter Feldweg an, gefolgt von einigen auswärtigen Konzerten.