„Du stehst doch auf The Sounds, hör' das mal hier!“ Nemo! Neo-Synth-Rockband von der Insel. Kommen mit Client auf Tour. Prima, das könnte den Abend retten. Tut es dann aber doch nicht. Vorteil Skandinavien. Selbst wenn wir mal Maja Ivarssons blonde Haare und Beine bis zum Hals außerhalb jeder Wertung lassen. „Post Human Love“ fehlt bei aller Kaltschnäuzigkeit dann doch der letzte Rest Seele, der selbst in den vorgefrorenen Achtzigern durchaus zu finden war. A Flock of Seagulls konnten das („I Ran“), während hier allenfalls der erste Track „Sonic Operator“ so wirklich in den Ohren hängen bleiben will. Fast der komplette Rest jedoch zündet so wenig, dass Nemo von einem brennenden London mindestens so weit entfernt sind wie der Albumtitel von einem Zacken Originalität. Halten wir ihnen aber wenigstens eines zugute: Ihre balladeske Reminiszenz an die frühen DM/Vince Clarke-Zeiten („Duke of New York“) punktet ganz am Ende noch einmal. Der Rahmen stimmt also. Die restliche halbe Stunde dazwischen jedoch weist einfach zu viele Längen auf.